Patriarchales Erbe: Kampf gegen die Hydra

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Keine zehn Jahre ist es her, dass mit der Formulierung des Prekariats versucht wurde, die Auswirkungen eines Deregulierten Arbeitsmarktes zu beschreiben. Gruppen, die aufgrund ihrer Tätigkeiten und Bildung nicht dem Proletariat zugerechnet wurden, waren nun von klassischen Proletariatsproblemen konfrontiert: Unsichere Arbeitsverhältnisse, Unterbezahlung, mangelnde soziale Absicherung, keinerlei Einflussmöglichkeiten auf die Arbeitsplatzgestaltung, gesellschaftliche Exklusion – unnötig, hier noch einmal alles aufzuführen.

Truckstop im Norden

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Ver.di hatte die Trucker eigentlich schon aufgegeben. Der letzte richtige Arbeitskampf fand 1983 noch unter der ÖTV statt. Er wurde durch einen großen Polizeieinsatz beendet. Die Gewerkschaft hat man mit einer Welle von Klagen überzogen, die sie eine zweistellige Millionensumme kostete. Wirtschaft und Staat haben wenig Verständnis für Unruhe in

Editorial

Liebe Leser und Leserinnen, die neue Ausgabe ist da – in skurrilen Zeiten. Eine konservativ-liberale Bundesregierung beschließt eine Lohnuntergrenze für Friseurinnen. Der Lohn dieser Berufsgruppe war jahrelang Sinnbild für übelste Ausbeutung. Vor allen Dingen, weil das Handwerk nach wie vor ein fast gewerkschaftsfreier Raum ist. Nun mag es oberflächlich verwundern, dass

Prekäre Arbeit und die Transformation des Arbeitsmarktes

In letzter Zeit findet der Begriff „prekäre Arbeit“ immer häufiger Erwähnung im breiten öffentlichen und medialen Diskurs. Doch bevor wir uns mit den Mechanismen prekärer Arbeit auseinandersetzen, gilt es, den Begriff „prekär“ zu definieren. Das Wort „prekär“ leitet sich von zwei lateinischen Begriffen ab: einerseits von „precarius“, was so viel