Nationalismus und Emanzipation Hand in Hand?

Ostermontag 1916, Dublin – mitten im großbritischen Imperium George des V. geschieht Beispielloses: Über dem Hauptgebäude der Post wehen zwei neue Fahnen, eine grüne, mit Schriftzug der soeben ausgerufenen irischen Republik, dazu flattert etwas tiefer eine Trikolore in Grün, Weiß, Orange, die Irland gleichermaßen als Land der Katholiken (Grün) und der Protestanten (Orange) ausweist. Kurz zuvor

Faulheit als politisches Kampfmittel

Wir begehen heuer das Jahr 2016, und dennoch wollen wir unseren Blick in der Zeit nach hinten richten. Genau genommen in das Jahr 1919. Am 5. Juni erschien im Syndikalist der Artikel Faulheit als politisches Kampfmittel. Der Verfasser Karl Roche war ein bekennender Syndikalist und Theoretiker seiner Zeit. Der Autor Er begann

„Das Recht auf Faulheit“

Im Jahre 1880 erschien in der französischen Zeitschrift L‘Égalité ein Text, der nochmals eine ganz andere Sichtweise auf das Thema Arbeit werfen sollte: Le droit à la paresse – Das Recht auf Faulheit. Drei Jahre später erschien die Schrift nochmals als Broschüre, ins Deutsche wurde der Text von Eduard Bernstein

Radikale Globetrotter

1910 war die „anarchistischste“ Stadt der Welt nicht etwa Barcelona, sondern Buenos Aires, dicht gefolgt von Havanna. In vielen karibischen und lateinamerikanischen Regionen erlangten große syndikalistische Gewerkschaften eine ähnliche Bedeutung wie ihre europäische Schwester, die CNT. Verleihen wir dem globalen Süden in der Geschichte der anarchistischen Bewegung ein anderes Gewicht,

Arbeiter und Arbeitslose in einer bürgerlichen Revolution

Die Märzrevolution von 1848 wird in den Geschichtswissenschaften meist als „bürgerliche Revolution“ dargestellt, oft sogar als „deutsche Revolution“. Beide Begriffe sind irreführend: Zwar waren die Ergebnisse dieser Revolution durchaus „bürgerlich“: In den Schulen ist die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche und die Erarbeitung einer Verfassung das wesentliche Element, das von