Gehorche deinem Prof!

„Gehorche
keinem“ prangt in großen Lettern von der Universitäts- und
Landesbibliothek. Die Leuchtbuchstaben stammen vom iranischstämmigen
Künstler Babak Saed. Das Kunstwerk ist ein Geschenk der
Staatskanzlei NRW an die Bibliothek.

Für Emanuel Hübner, einen Mitarbeiter
der Sportwissenschaft, ist das ein Aufruf zur Anarchie, eine
Gefährdung von Demokratie und Freiheit und ein spätes Denkmal der
„sogenannte[n] 68er-Bewegung mit ihrer Antiautoritäts-Duselei“.
Er forderte die umgehende Entfernung des Kunstwerks. Die Münsteraner
Theologen reagierten prompt und meinen, man müsse doch wenigstens
Gott gehorchen. „Horche hin“, antworten sie von der
gegenüberliegenden Petrikirche aus.

Den Vogel abgeschossen haben die
Germanisten, wobei man sich fragen muss, ob sie nicht die ganze
Debatte ad absurdum führen wollten, als sie anmerkten,
grammatikalisch korrekt heiße es „Gehorche niemandem“.

Es wäre komisch, wenn es nicht
gleichzeitig so traurig wäre. Immerhin, die Bibliothek steht zu dem
Kunstwerk: Das Werk „wird bleiben, und zwar dauerhaft“, heißt es
dort.

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