Salzstock Asse

Radioaktive Flüssigkeit verdoppelt

Innerhalb von nur einem
Jahr hat sich die radioaktive Flüssigkeit im ehemaligen Salzstock
Asse verdoppelt. Das ist das Ergebnis aktueller Messungen durch das
Bundesamt für Strahlenschutz. BfS-Sprecher Werner Nording gab an,
die Menge an kontaminierter Flüssigkeit habe sich in dem Zeitraum
von vier auf acht Liter pro Tag erhöht, die Konzentration von
radioaktivem Cäsium sei von 2,4 auf 4,3 Kilobecquerel pro Liter
angestiegen.

Das Hauptproblem liege aber darin, dass angenommen
werden muss, dass mehrere Kammern mit Atommüll inzwischen nass seien
und die Nässe die eingelagerten Fässer angegriffen habe. Dies würde
nicht zuletzt das Bergungskonzept des BfS in Frage stellen. Das BfS
hatte angekündigt, die rund 126.000 Fässer mit radioaktiven Abfall
aus der einsturzbedrohten Asse zu bergen.

 

Erhöhte
Leukämieerkrankungen

Messungen zufolge sind in
den letzten 7 Jahren dreimal so viele Fälle von Leukämie bei Frauen
und doppelt so viele bei Männern gegenüber dem Landesdurchschnitt
im direkten Umfeld des Atomlagers Asse aufgetreten. Das hatte das
NDR-Magazin „Hallo Niedersachsen“ berichtet und wurde durch das
niedersächsische Sozialministerium bestätigt.

Bereits im September war
bekannt geworden, dass das Atommülllager wesentlich stärker strahlt
als bisher angenommen. Das legt ein aktueller Inventarbericht nahe,
nachdem etwa zehnmal so viel mittelradioaktiver Müll in der Asse
eingelagert wurde, als bisher öffentlich angegeben wurde.

Derweil bestreitet das
Bundesumweltministerium einen Zusammenhang zwischen der Krebshäufung
und dem Atommülllager Asse. (AL)

(AL)

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